Ausgangslage und Ziele
Im Gebiet Wuhrwiese in Altnau besitzt die Raiffeisenbank Regio Altnau verschiedene, teilweise bereits überbaute Grundstücke. Da die Bank ihren Sitz in Altnau wesentlich vergrössern wollte, plante sie auf dem Areal eine neue Überbauung. Das Architekturbüro ryf | scherrer | ruckstuhl | architekten sia erarbeitete dazu eine Machbarkeitsstudie mit verschiedenen Überbauungsvarianten.
Unser Büro wurde beauftragt, mit einem Gestaltungsplan die planungs- und baurechtlichen Rahmenbedingungen für die Entwicklungsabsichten der Raiffeisenbank im Planungsgebiet zu bestimmen. Dabei sollten auch die öffentlichen Interessen berücksichtigt werden. Insbesondere sollte an diesem Standort mitten im Dorf ein zentraler, offen zugänglicher Aufenthaltsort entstehen. Ziel war es, den Ort mit zentrumsbildenden Nutzungen in den Erdgeschossen zu beleben und damit die Attraktivität allgemein zu steigern.
Vorgehen und Resultate
Mit dem Gestaltungsplan Raiffeisenbank wurden die für die Überbauung des Plangebietes erforderlichen Sonderbau- vorschriften festgesetzt. Eine besondere Herausforderung bildete dabei die Tatsache, dass das Baureglement der Gemeinde Altnau zu diesem Zeitpunkt noch nicht an die neue kantonale Gesetzgebung angepasst worden war. Aus diesem Grund ware mit em Gestaltungsplan nicht nur die Abweichungen von den Regelbauvor- schriften zu regeln, sondern auch sämtliche Definitionen des kantonalen Rechts zu den Messweisen für Baukörper, die für die Beurteilung des Baugesuchs im Planungsgebiet notwendig waren.
Mit dem Gestaltungsplan Raiffeisenbank wurde überdies der im Planungsgebiet bestehende Quartierplan Wuhrwiesen aufgehoben. Dieser hatte mit 6.0 m zur Bahnhofstrasse und 4.0 m zur Wuhrwiesenstrasse grosse Strassen- abstände definiert, die aus heutiger Sicht – und ganz besonders angesichts der Gebots der «Entwicklung nach Innen» – nicht mehr zweckmässig erscheinen.